Dienstag, 10. Juni 2008

Tipp: Radtour im Trentino - Valsugana

Während der nördliche Gardasee ein famoses Ziel für Radurlauber ist, so gibt es nur wenige km weiter östlich eine ganz andere, wesentlich unbekanntere Erlebnistour zu entdecken. Es ist die Valsugana, das Suganer Tal, welches sich nahe Trient in Richtung Venedig streckt. Das Trentino ist ein wahres Radlparadies, die hier bestehenden Radwege und Pfade sind bereits ausgebaut worden, als es im nördlich gelegenen Südtirol noch wenige davon gab.

Bild1: Startpunkt ist Calceranica al Lago.

Der Radweg im Suganer Tal ist wahrlich ein Erlebnis wert. Man muß vorausschicken, dass das Tal touristisch nicht gerade grandios vermarktet wird, und das ist wohl auch der Grund, warum bis auf wenige Ausnahmen in bestimmten Orten noch eine gewisse Entspanntheit und Ruhe vorherrscht. Beginnend an den beiden Seen östlich von Trient, dem Caldonazzo-See und dem Levico See bei Levico Terme, die durch einen Hügel getrennt sind, verläuft das Tal am Flusse Brenta entlang bis Bassano del Grappa, wo die Poebene beginnt. Auch der Radweg verläuft an dieser Strecke.

Bild 2: In der Nähe des Ausgangspunktes bei Caldonazzo geht es durch Obstwiesen

Die teils vierspurige Straße ist kaum störend, da selten in der Nähe des Weges verlaufend und meist mit Lärmschützwänden bestückt. Für Radfahrer interessant: Die Eisenbahnlinie Trento-Venezia läuft durch das Tal, die Regionalzüge sind so gut wie alle für den Radtransport ausgelegt, falls es einmal nötig sein sollte.

Bild 3: Blick auf Levico Terme vom Radweg aus. Ein Zufahrtsweg ist vorhanden.

Bild 4: Eine Gasse in Borgo Valsugana. Der Radweg verläuft direkt durch den Ort.

Doch nun zum Radweg selbst: Er beginnt bei Calceranica unweit des Caldonazzo-Sees (ca. 460 m Meereshöhe) und verläuft gegenüber von Levico Terme und Roncegno durch Obstanlagen am Brenta entlang. Nach Caldonazzo bleibt er auf der südlichen Talseite und kommt erst nach ca. 20 km durch die erste Ortschaft, das schmucke Borgo Valsugana. Borgo (380 m Meereshöhe) ist wirklich sehenswert, das mittelalterliche Zentrum ist malerisch mit seinen Palazzi, Piazzas und Brücken über den Fluss. Bald danach beginnt der wirklich interessante Teil der Tour: der Weg verläuft dicht an der Bergwand es geht unter Felsen durch, durch Laub- und Nadelwälder, vorbei am Wasserfall der Bigonda in Richtung Grigno an die Grenze zur Region Venetien.

Bild 5: Anstelle der Obstwiesen treten hier Laub- und Mischwälder.

Bild 6: Überraschung - die Wasserfälle von Bigonda mit dem See und einem kleinen Strand.

Die ca. 45 km lange Strecke ist leicht befahrbar und auch für Kinder geeignet. Besonders bei der Rückfahrt von Grigno in Richtung Caldonazzo/Trient gibt es allerdings einige kleinere Steigungen zu überwinden. Es gibt mehrere "Bicigrill", Raststätten, die speziell auf Radtouristen ausgerichtet sind und gute Infos, Beratung und Hilfestellungen bieten. Ideal zum Fahren ist das Frühjahr (April, Mai) oder der Herbst (September, Oktober) - der Hochsommer ist zu heiß für eine angenehme Fahrt. Das beste am durchgehend alphaltierten Radweg ist die abwechselnde Landschaft und die Tatsache, dass der Weg nicht überfüllt ist und es sich gemütlich fahren lässt.

Ein "Bicigrill": Raststätte mit Infos Hilfeleistung für Radfahrer

Der Radweg ist recht gut ausgeschildert, es ist nicht schwierig, ihn zu finden.